Rache-Schlafprokrastination: Was steckt dahinter?

Rache-Schlafprokrastination bezeichnet das Phänomen, bei dem Menschen das Zubettgehen hinauszögern, um sich abendlich Freizeit zu gönnen, die ihnen tagsüber fehlt. Diese Form der Prokrastination wurde erstmals 2014 beschrieben und in China populär, wo Menschen nach langen Arbeitstagen spät aufbleiben, um Kontrolle über ihre Zeit zurückzugewinnen. Journalistin Daphne K. Lee beschreibt es als einen Akt der Freiheit in den späten Nachtstunden für Menschen, die tagsüber wenig Kontrolle haben.

Anzeichen für Rache-Schlafprokrastination sind das späte Aufbleiben trotz negativer Konsequenzen für den Schlaf. Betroffen sind oft Eltern junger Kinder oder Menschen mit hektischen Arbeitsplänen, die diese Zeit zur Entspannung nutzen.

Ursachen sind unter anderem ein Mangel an Freizeit am Tag und eine geringe Selbstregulierung. Natürliche Schlafmuster und externe Stressfaktoren wie die Pandemie können das Verhalten verschlimmern, da die Grenzen zwischen Arbeit, Zuhause und Schule verschwimmen.

Die Auswirkungen von regelmäßiger Rache-Schlafprokrastination sind gravierend. Sie reichen von Angstzuständen und Depressionen über Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu einem erhöhten Risiko für Herzprobleme, geschwächter Immunität und Gewichtszunahme. Schlafprobleme können auch psychische Probleme verursachen oder verschlimmern.

Um mit Rache-Schlafprokrastination umzugehen, solltest du Schlaf priorisieren, gute Schlafgewohnheiten etablieren, deinen Zeitplan überprüfen und bewusst Zeit für dich einplanen. Beginne deine nächtliche Routine früher und schalte digitale Geräte aus, um das Einschlafen zu erleichtern. Indem du deinen Tagesablauf neu bewertest, kannst du den ersten Schritt zur Überwindung der Schlafprokrastination machen.

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